24. August 2024 - 19°° Uhr
GUTE REISE FAUST
Film von Jörg Jeshel und Brigitte Kramer
90 min, 1999
mit Peter Stein, La Fura dels Baus, Barcelona/Spanien, Théatre UBU, Montreal/Kanada, Teatro Vila Velha, Salvador/Brasilien u.v. a.

Schon lange vor Goethe gab es den Faust Mythos. Warum hat Goethe den Stoff aufgegriffen, und warum hallt der Faust bis heute so wirkungsvoll nach? Es geht um den großen Menschheitstraum der ewigen Jugend! „Forever young“ - nichts anderes wünscht sich der alternde Gelehrte. Aber wie erfüllt sich dieser Wunsch? Faust lässt sich auf den Deal mit Mephisto ein, das ist allseits bekannt, der führt ihm Gretchen zu, was in einer Tragödie endet …,
1999 wurde Goethes 250. Geburtstag gefeiert. Weltweit wurde Faust 1 und auch der Urfaust wieder aufgeführt. Das Goethe Institut nahm das Jubiläum zum Anlass, die beiden Filmemacher Jörg Jeshel und Brigitte Kramer um die halbe Welt zu schicken, um herauszufinden, ob der Faust Mythos noch aktuell ist. In Montreal und Barcelona, in Salvador/Brasilien und in Japan erleben und drehen sie spektakuläre Faust-Aufführungen zum Teil mit technologisch avancierten, fulminanten Bühnentricks oder erstaunlichen Videoskulpturen, zum Teil aber auch bodenständig und volksnah. Schnell wird klar, der Mythos ist aktueller denn je, der Wunsch, nicht zu altern und in ewiger Jugend und Schönheit zu leben, ist universell. Und die verschiedenen Interpretationen des Faust-Dramas sind extrem unterhaltsam.
Der Regisseur Peter Stein plante in diesem Jubiläumsjahr bei der Weltausstellung in Hannover 2000 beide Teile des Werks mit Bruno Ganz als Faust auf die Bühne zu bringen. Er führt durch den Film, verbindet mit seinen kundigen Erzählungen das internationale Kaleidoskop des großen Stoffes und bringt uns Goethe dabei fast spielerisch näher.

25. August 2024 - 19°° Uhr
MONDMENSCHEN
35 min, 2000
Film von Brigitte Kramer


Schon seit Urzeiten faszinieren die Gestirne den Menschen: ganz besonders der Mond. Er zieht Menschen in seinen Bann, macht viele Menschen süchtig: Mondsüchtig. Es sind Schlafwandler, Quartalssäufer, Wagemutige, Leichtsinnige, Nachtschwärmer, Verliebte, Gewalttätige…Wo findet man sie? Beim nächtlichen Spaziergang, beim Blick in die Fenster, aber auch im Labor, wo die Mondsteine gelagert werden und draußen überall da, wo der Mond hin scheint.
MONDMENSCHEN ist ein stark assoziativer essayistischer Kurzfilm, der Impressionen nächtlicher Aktivitäten versammelt.
LIED VON DER STEPPE
Musikalische Begegnung in der Mongolei
60 min, 2003
Film von Jörg Jeshel und Michael Schindhelm

Alljährlich reist eine Gruppe Musiker aus verschiedenen Ländern in die Innere Mongolei, um dort inmitten der Urlandschaft zu Konzerten zusammen zu kommen. So entsteht ein Dialog zwischen mongolischen Künstlern mit ihrem traditionellen Obertongesang und internationalen Musikern. Hier treffen kirgisische Bläser mit ihren Instrumenten aus Birnbaumholz auf lyrische Saxophonklänge aus Großbritannien. Vereint sind sie durch den riesigen Konzertsaal: die mongolische Steppe. Diese endlose Weite gibt der Musik eine andere Dimension. Zwischen den Felsen wurden die besten, komplett erhaltenen Dinosaurierknochen gefunden. Es scheint eine Begegnung von Urzeit und Moderne stattzufinden. Stimmungsvoll und poetisch erzählt der Musik-Film von der mongolischen Tradition, dem riesigen Turkreich, den alten Mythen und der sagenumwobenen Seidenstraße.
